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Zur Misopädie von Urbanisierung und schulischer Bildung : Eine Würdigung Colin Wards

DOI zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: https://doi.org/10.15495/EPub_UBT_00006546
URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-epub-6546-4

Titelangaben

Biswas, Tanu:
Zur Misopädie von Urbanisierung und schulischer Bildung : Eine Würdigung Colin Wards.
In: sub\urban : Zeitschrift für kritische Stadtforschung. Bd. 9 (26 November 2021) Heft 3/4 . - S. 281-288.
ISSN 2197-2567
DOI der Verlagsversion: https://doi.org/10.36900/suburban.v9i3/4.718

Volltext

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Format: PDF
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Abstract

Was heißt es, Colin Ward einen Akt des Denkens (als Schreiben) zu widmen? Für mich bedeutet es, innezuhalten, um die Misopädie der modernen Urbanisierung und des damit verbundenen Schulsystems zu erkennen und aufmerksam zu studieren. Der Ausdruck Misopädie ist verwandt mit Begriffen wie Misogynie und Misanthropie. Er bezeichnet eine Antipathie gegenüber Kindern und Kindheit (vgl. Rollo 2018) und bleibt in der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung ein großer blinder Fleck. Es geht, anders gesagt, um Adultismus (vgl. Bonnardel 2015; Liebel 2020). Sich mit einem Denker wie Colin Ward zu beschäftigen bedeutet, sich ernsthaft zu bemühen, Kinder und Kindheit lieben zu lernen, indem man erkennt, dass die Moderne Kinder und Kindheit systematischer Unfreiheit, Marginalisierung und Unterdrückung aussetzt. Städte stehen Kindern und Kindheit ausgesprochen gleichgültig gegenüber, wie Ward an diversen Beispielen zeigt. Ich gehe davon aus, dass Misopädie ein Grundpfeiler moderner industrieller Bestrebungen ist, die ihren maßgeblichen Ausdruck in Urbanisierung und Beschulung finden. Es waren nie Fragen der intergenerationellen Nachhaltigkeit oder der Herausbildung von Gemeinschaft, die Stadtplanung und schulische Bildung antrieben. Wards Arbeit sollte jedoch nicht allein als Thematisierung der Unfreiheit von Kindern in ihren städtischen Umwelten verstanden werden. Vielmehr kann man sie als Entschleierung einer unerkannten Dimension der Unfreiheit aller Menschen – egal welchen Alters – gegenüber ihrer Umwelt lesen. Autor*innen wie Colin Ward leisten insofern einen wichtigen Beitrag, als sie dafür sorgen, dass wir nicht vergessen, dass Kinder und Kindheit Teil einer umfassenderen Mensch-Umwelt-Beziehung sind.

Weitere Angaben

Publikationsform: Artikel in einer Zeitschrift
Themengebiete aus DDC: 100 Philosophie und Psychologie > 100 Philosophie
300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaften, Soziologie
300 Sozialwissenschaften > 320 Politikwissenschaft
300 Sozialwissenschaften > 370 Bildung und Erziehung
Institutionen der Universität: Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Institut für Philosophie > Juniorprofessur Politische Philosophie und Sozialphilosophie
Fakultäten
Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät
Fakultäten > Kulturwissenschaftliche Fakultät > Institut für Philosophie
Sprache: Deutsch
Titel an der UBT entstanden: Ja
URN: urn:nbn:de:bvb:703-epub-6546-4
Eingestellt am: 26 Jul 2022 06:19
Letzte Änderung: 26 Jul 2022 06:20
URI: https://epub.uni-bayreuth.de/id/eprint/6546

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