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Die Finanzierung von Eigentumswohnungen in Addis Abeba. Eine diskursanalytische Annäherung an Wohneigentum

DOI zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: https://doi.org/10.15495/EPub_UBT_00000544
URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-opus-6328

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Wenzel, Nadine:
Die Finanzierung von Eigentumswohnungen in Addis Abeba. Eine diskursanalytische Annäherung an Wohneigentum.
Bayreuth , 2008 . - (Bayreuth African Studies Online ; 5 )
(Masterarbeit, 2008, Universität Bayreuth, Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften)

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Version: Veröffentlichte Version
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Abstract

Die Stadtregierung Addis Abebas begann im Jahr 2004 der zunehmend sichtbaren städtischen Wohnungskrise mit einem "Integrated Housing Development Program" (IHDP) entgegen zu wirken. Innerhalb dieses Großprojekts war bis zum Jahr 2011 der Bau von 225.000 Wohnungen vorgesehen, die ursprünglich zur Hälfte der unteren Einkommensschicht1 in Addis Abeba zur Verfügung gestellt werden sollten (Addis Ababa City Government 2007). Die Einheiten dieser so genannten Condominium-Appartment-Häuser, die in jüngster Zeit meist bis zu 7 Etagen erreichen, waren von Beginn an nur für den Eigentumskauf gedacht. Per Losverfahren erhalten registrierte Bewerber eine Zuteilung. Bereits im Jahr 2005 konnten die ersten Begünstigten des IHDP ihre Eigentumswohnung beziehen. Die als Last empfundene Finanzierung dieser einmaligen Chance auf die eigenen vier Wände trübt im Alltag vieler Familien der unteren Einkommensschicht jedoch die Freude über ihr Losglück. Aussagen aus den im Rahmen dieser Arbeit geführten Tiefeninterviews mit Haushaltsmitgliedern über ihr Wohnungseigentum und dessen Finanzierung geben darüber hinaus eindeutige Hinweise darauf, dass Einwohnern von Addis Abeba letztendlich keine Wahlmöglichkeiten hinsichtlich ihres Wohnraumes gegeben sind. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht nicht eine Evaluierung des IDHP, sondern eine kritische Auseinandersetzung (Diskursanalyse) des öffentlichen Diskurses über die Schaffung von Wohneigentum in Addis Abeba. Die empirische Untersuchung konzentriert sich auf drei Forschungsfragen: 1. Welche Diskurse prägen die Wohnungspolitik in Addis Abeba? 2. Ist Eigentum an Wohnraum im äthiopischen Kontext gesellschaftlich relevant? 3. Gibt es eine Beziehung zwischen den Diskursen und dem Rückzahlungs-Verhalten der Begünstigten? Ein Ziel der Forschung war der Versuch, das Feld des ‚Denkbaren’ und ‚Sagbaren’ im Kontext des IHDP auf der Basis von Medienberichten, Dokumenten und Aussagen von Experten zu identifizieren. Gibt es Anzeichen eines hegemonialen Diskurses, der durch seine Wirkmächtigkeit andere Optionen, insbesondere Alternativen zu Wohneigentum, wie bspw. Miete, nicht mehr denkbar erscheinen lässt? Auf Grundlage einer poststrukturalistischen Perspektive, die die Bedeutung von sprachlichen Strukturen und deren Offenheit für die Wirkung von Vorstellungen und Normen in der Praxis anerkennt, wurde FOUCAULTs Empfehlung gefolgt, den Existenzbedingungen eines Diskurses nachzugehen. Wohneigentum scheint für alle Einkommensgruppen eine gesellschaftliche Norm zu sein. Die Konsequenzen für das monatliche Budget und die alltäglichen Handlungsoptionen von Eigentümerhaushalten sind ein wichtiger Teil der empirischen Ergebnisse. In Äthiopien werden die Option eines öffentlichen und privaten Mietwohnungsbaus sowie die Notwendigkeit eines Mieterschutzgesetzes innerhalb der Wohnungspolitik anscheinend nicht gesehen.

Abstract in weiterer Sprache

The city council’s objective to address poverty and slum dwelling in Addis Ababa through the creation of housing changes the shape of the city significantly since 2005. After the massive spread of multi-storey condominium houses through the governmental Integrated Housing Development Project(IHDP) the key question of financing home ownership by private households becomes relevant in urban studies. This paper considers the first experiences of low and middle income households in Addis Ababa with credit repayment in its initial phases after moving into their property. Drawing on in-depth interviews it further develops for the meaning of home ownership within the Ethiopian urban society. The central issue of the paper is a critical discussion of the official discourses concerning the creation of urban housing through a Foucaultian approach. Particular attention is drawn on the usually taken for granted assumption of poverty reduction through home ownership. It is questioned, whether the consequences this specific ownership discourse are not only the unknown heavy financial and psychological burdens for a large part of the target group: the low income households acting in a new context. The power of discourses seems to result in either neglecting the option of an official private renting policy or to implement a rental law within the housing policy of the Ethiopian Government.

Weitere Angaben

Publikationsform: Master-, Magister-, Diplom- oder Zulassungsarbeit
Keywords: Afrika; Diskurs; Finanzierung; Wohnungseigentum; Stadtentwicklung; Äthiopien; Ethopia; Africa; Discourse; Financing; Home ownership; Urban development
Themengebiete aus DDC: 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften, Geologie
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Sprache: Deutsch
Titel an der UBT entstanden: Ja
URN: urn:nbn:de:bvb:703-opus-6328
Eingestellt am: 25 Apr 2014 10:32
Letzte Änderung: 20 Jul 2020 10:36
URI: https://epub.uni-bayreuth.de/id/eprint/544

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