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Der Ansatz der Lernenden Region in der Stadt- und Regionalentwicklung – dargestellt am Beispiel der Übertragung des Stadtmarketinggedankens auf ausgewählte Städte in Transformationsländern

URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-opus-328

Titelangaben

Schläger-Zirlik, Patricia:
Der Ansatz der Lernenden Region in der Stadt- und Regionalentwicklung – dargestellt am Beispiel der Übertragung des Stadtmarketinggedankens auf ausgewählte Städte in Transformationsländern.
Bayreuth , 2002
( Dissertation, 2003 , Universität Bayreuth, Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften)

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Version: Veröffentlichte Version
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Abstract

Ausgangspunkt der Überlegungen ist der Bedeutungsgewinn von ‚Lernen‘ in allen gesellschaftlichen Bereichen. Der Ansatz der Lernenden Region - ein transdisziplinäres Konzept das auf Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie, der Soziologie und der Betriebswirtschaftslehre basiert - bringt die Bedeutung dieser Überlegungen für die Regionalentwicklung zum Ausdruck. Der Ansatz der Lernenden Region reiht sich ein in die Modelle endogener Konzepte, wo an Stelle außengesteuerter hierarchischer, subventions- und interventionsgeprägter Programme die regionalen Akteure selbst den Wandel in ihrer Region gestalten. Im Kern setzt dieser Ansatz auf die Förderung von intraregionaler Zusammenarbeit, Vernetzung und Kooperation, um lokalspezifisch problemadäquate Lösungsstrategien zu entwickeln. D.h. es geht darum, die vorhandenen regionalen Potentiale optimal zu nutzen. Die dazu notwendige Stärkung ihrer Handlungskompetenz (personale, soziale, methodische und fachliche Kompetenzen) baut auf der Existenz von Lernprozessen auf. Ziel und Fragestellung dieser Arbeit ist jedoch nicht die Bewertung des Ansatzes der Lernenden Region als regionalpolitisches Instrument, sondern vielmehr die in diesem Ansatz enthaltenen Aspekte des Lernens und die Erarbeitung von Möglichkeiten der Messung bzw. Beobachtung von Lernen im regionalen Kontext. Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, wie Lernen in sozialen Systemen funktioniert, wie Lernen bzw. Lernprozesse innerhalb (regionaler) Systeme festgestellt und erfasst werden können und welche institutionalen und situationalen Bedingungen ein Lernen im regionalen Kontext beeinflussen. Empirisch untersucht werden diese Fragestellungen anhand der Beobachtung von (Lern-) Prozessen, die im Projekt INTERREG II C (96/C200/07) „Stadtmarketing als innovative Strategie der Stadtentwicklung in Mittel- und Osteuropa“ abgelaufen sind. In dem Forschungsprojekt, das der Lehrstuhl Wirtschaftsgeographie und Regionalplanung der Universität Bayreuth gemeinsam mit den Geographischen Instituten der Universitäten Bratislava / Slowakei, Maribor / Slowenien, Pécs / Ungarn und Plzeñ / Tschechische Republik durchgeführt hat, sollte das Instrument „Stadtmarketing“ in den vier genannten Städten eingeführt werden. Es wird davon ausgegangen, dass die Einführung eines Stadtmarketing in Städten in Transformationsländern auf Lernprozessen basiert. Annahme ist, dass ein ganzheitliches Stadtmarketing bei idealtypischem Verlauf geeignet ist, Lernprozesse in einem System Stadt in Gang zu setzen. Einerseits bedeutet die Einführung eines Stadtmarketing Veränderungen in den organisatorischen Abläufen innerhalb einer Stadt, die erst ‚gelernt‘ werden müssen. Außerdem ist ein Stadtmarketingprozess an sich konzeptionell auf Lernen angelegt und angewiesen; zum dritten erlaubt die parallele Projektdurchführung in fünf Städten mit permanentem Erfahrungsaustausch ein ‚Lernen-von-anderen‘ bzw. Miteinander-Lernen‘ und einen direkten Vergleich der unterschiedlichen Verläufe. Unter Rückgriff auf die Erkenntnisse der Lerntheorie werden drei Ebenen ermittelt, in denen Lernprozesse ablaufen können; die Einführung des Stadtmarketing in den einzelnen Städten wird auf diesen drei Ebenen betrachtet: - auf der Mikro-Ebene, d.h. den direkten Projektteilnehmern im Hinblick auf individuelles Lernen, - auf der Meso-Ebene, d.h. den Arbeitsgruppen im Rahmen eines ganzheitlichen Stadtmarketingprozesses im Hinblick auf kollektives Lernen, - auf der Makro-Ebene, d.h. der Ebene der Stadt, inwieweit es zu einer Vernetzung unterschiedlicher Arbeitsgruppen kommt, und inwieweit der Stadtmarketinggedanke tatsächlich Eingang in die Entscheidungsmechanismen findet. Aus den Erfahrungen im INTERREG-Projekt können jedoch verschiedene Aspekte genutzt werden, bestimmte Erfolgsfaktoren bei der Induzierung von regionalen Lernprozessen in die Überlegungen mit einzubeziehen. Dass die festgestellten Lernprozesse in den empirischen Fallbeispielen durchwegs gering waren, liegt sicher auch darin begründet, dass ein Großteil der im folgenden dargestellten ‚Erfolgsfaktoren‘ für Lernprozesse in den untersuchten Städten nicht oder nur bedingt vorhanden waren. Die Bedeutung dieser Ergebnisse könnte darin bestehen, diese Kriterien als Prüfsteine für die Gestaltung von (regionalen) Lernprozesse in die Überlegungen mit einzubeziehen. In Anbetracht der gegenwärtigen Herausforderungen, vor denen Städte und Regionen im sich verschärfenden Wettbewerb stehen, wird ihrer Lernfähigkeit zukünftig wachsende Bedeutung zukommen.

Abstract in weiterer Sprache

Starting point of all reflections is the growing significance of „learning“ in any social field. The approach of Learning Region – an interdisciplinary concept based on cognitions from evolution psychology, sociology and business economics – expresses the significance of these reflections for the regional development. The approach of the Learning Region makes part of the models of endogenous concepts, where regional actors arrange for themselves the change of their region, substituting externally controlled, hierarchical programs characterized by subvention and intervention. Central point of this approach is the advancement of intraregional collaboration, networking and cooperation in order to develop strategies for solutions according to the problems on a local specific level. This means that the main concern is to deploy the existing regional potentials in an optimal manner. The necessary fortification of their acting competency (competences regarding employees, social, methodical and professional competences) is built on existing learning processes. Target and question of this dissertation is not an evaluation of the approach of Learning Regions as an instrument of regional politics, but rather the aspects of learning and generating possibilities of measuring or observing the learning within its regional concept, included in this approach. The present study examines how learning works within social systems, how learning or learning processes can be traced and registered within (regional) systems and which institutional and situational conditions take effect on learning in a regional frame. These problems are investigated by means of supervisions of (learning-) processes, lapsed in the project INTERREG II C (96/C200/07) „Stadtmarketing als innovative Strategie der Stadtentwicklung in Mittel- und Osteuropa“ (city markteting as innovative strategy of city development in Middle and Eastern Europe). This research project, realized by the Chair of Economic Geography and Regional Planning of the University of Bayreuth together with the Geographic Institutes of the Universities of Bratislava / Slovakia, Maribor / Slovenia, Pécs / Hungary and Plzen / Czech Republic, the tool “city marketing” had to be introduced in the four cities as mentioned. Premise is, that the introduction of a city marketing in cities of transforming countries is based on learning processes. With recourse to the cognitions of the learning theory three levels are determined where learning processes can occur; the introduction of city marketing in the solitary cities is treated on those three levels: - On a micro-level, i.e. the direct participants of the project concerning the individual learning, - On a meso-level, i.e. working groups within the frame of a holistic city marketing process concerning the collective learning, - On a macro-level, i.e. on city level, to see if any networking of different working groups occurs and to what extent the idea of city marketing really enters the machinery of decisions. For this project the university presented itself as promoter of ideas in the communal political field. This is a new role, because the significance as institution acting within and for the region is not yet sufficiently established. Furthermore the idea of city marketing was not elementarily new for the cities. Activities – more or less concrete – are existing and have been existing in all four cities. Thinking and acting in competition categories is not any longer a novelty for the decision makers in the transforming countries. Especially the economical pressure and the situation on the employment market drives into activity concerning a “struggle for investors”. The tool city marketing by its conception is still considered suitable to launch learning processes in the system city, which are also dedicated for recognition / observation with the criteria developed in the methodical part of this research. With the experience of the INTERREG-Project several aspects can be used to include certain factors of success inducing regional learning processes into the reflections. The fact that the learning processes in the empiric case studies had been consistently mean is surely also due to the conditions. A big part of the factors of success for learning processes in the tested cities as described hereafter, where missing or where only existing in a limited way. The significance of these results could consist of integrating these criteria as touchstone for designing (regional) learning processes in the reflections. At the same time there is no answer to the question how to plan and to transfer these results on other situations in different regions. In consideration of the actual challenges cities and regions are facing within the intensified competition, their learning aptitude will be from increasing relevance in the future.

Weitere Angaben

Publikationsform: Dissertation (Ohne Angabe)
Keywords: Stadtmarketing; Regionalpolitik; Lernprozess; Transformationsländer; Stadtentwicklung; Lernende Region; regionales Lernen; Systemtransformation; Lerntheorie; Ostmitteleuropa; Regionalmarketing; Pécs; Bratislava; Maribor; Plzen; learning region; city marketing
Themengebiete aus DDC: 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 550 Geowissenschaften, Geologie
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Sprache: Deutsch
Titel an der UBT entstanden: Ja
URN: urn:nbn:de:bvb:703-opus-328
Eingestellt am: 26 Apr 2014 17:54
Letzte Änderung: 22 Mai 2014 08:45
URI: https://epub.uni-bayreuth.de/id/eprint/1001

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