URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-epub-8254-3
Titelangaben
Hall, Kristina:
Shaping Digital Well-being : Developing a Well-being Lens on the Socio-technical Systems Perspective in Information Systems Research.
Bayreuth
,
2025
. - XI, 131 S.
(
Dissertation,
2025
, Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
Volltext
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Abstract
Digitale Technologien verändern unser Leben grundlegend – oft auf eine Weise, die früher kaum vorstellbar war. Innovationen wie Künstliche Intelligenz oder Telemedizin haben zweifellos bedeutende Fortschritte ermöglicht, werfen jedoch auch kritische Fragen hinsichtlich ihrer potenziell negativen Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden auf. Diese Dissertation widmet sich den komplexen Wechselwirkungen zwischen digitalen Technologien und dem Wohlbefinden und geht der zentralen Frage nach: Warum sind wir trotz all dieser technologischen Fortschritte nicht glücklicher? Obwohl die Wirtschaftsinformatik zunehmend auch die Schattenseiten digitaler Technologien beleuchtet, fehlt es bislang an einer klaren und fundierten Konzeptualisierung von Wohlbefinden in digitalen Gesellschaften – dem sogenannten digitalen Wohlbefinden. Ziel dieser kumulativen Dissertation ist es daher, digitales Wohlbefinden aus einer sozio-technischen Systemperspektive zu gestalten und damit einen Beitrag zur Wirtschaftsinformatik zu leisten. Im Zentrum der Arbeit stehen drei Forschungsziele: (1) ein umfassendes Verständnis von Wohlbefinden in digitalen Gesellschaften zu entwickeln, (2) ein theoretisches Rahmenwerk zu schaffen, das digitales Wohlbefinden in der Wirtschaftsinformatik systematisch strukturiert, und (3) zur wissenschaftlichen Konzeptualisierung von digitalem Wohlbefinden aus der Perspektive der Wirtschaftsinformatik beizutragen. Zur Erreichung dieser Ziele verfolgt die Dissertation einen interdisziplinären Ansatz und bezieht Erkenntnisse aus der Wirtschaftsinformatik, Philosophie, Psychologie sowie der öffentlichen Politik ein. Die Arbeit basiert auf acht eigenständigen Forschungsartikeln, die untersuchen, wie digitale Technologien unterschiedliche Dimensionen und Aspekte des Wohlbefindens in digitalen Gesellschaften beeinflussen. Die ersten beiden Artikel befassen sich mit der Rolle sozialer Medien bei der Gestaltung sozialer Beziehungen und beleuchten sowohl positive als auch negative Effekte. Der dritte Beitrag thematisiert die transformative Wirkung generativer Künstlicher Intelligenz auf die Hochschulbildung und hebt hervor, wie wichtig es ist, deren Auswirkungen auf Lernen, Lehren und persönliche Entwicklung zu verstehen. Die Artikel 4 bis 8 untersuchen den Einfluss digitaler Technologien auf die Gesundheit – sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext – und zeigen, welche zentrale Rolle digitale Innovationen für die Förderung individuellen und gesellschaftlichen Wohlbefindens spielen. In ihrer Gesamtheit verdeutlichen die acht Forschungsarbeiten, dass digitale soziale Beziehungen, digitale Bildung sowie digitale (berufliche) Gesundheit fundamentale Säulen menschlichen Wohlbefindens darstellen. Diese sollten aus subjektiver, objektiver und kontextueller Perspektive betrachtet und bewertet werden. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen entwickelt die Dissertation eine kohärente Arbeitsdefinition von digitalem Wohlbefinden. Damit liefert sie einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaftsinformatik, indem sie ein einheitliches Rahmenwerk zur Untersuchung der komplexen Wechselwirkungen zwischen Menschen, Aufgaben und Technologien in digitalen Gesellschaften bereitstellt. Abschließend macht diese Arbeit deutlich: Die Wirtschaftsinformatik sollte sich nicht nur mit den Herausforderungen neuer Technologien auseinandersetzen, sondern aktiv dazu beitragen, menschliches Wohlbefinden in einer zunehmend digitalen Welt zu fördern.
Abstract in weiterer Sprache
Digital technologies continue to radically transform our lives, often in ways previously thought unimaginable. While innovations such as artificial intelligence and telemedicine have brought about significant advancements, they also raise critical concerns regarding their potential negative impacts on human well-being. This dissertation explores the complex relationships between digital technologies and well-being, addressing the pressing question: Given these technological advancements, why are we not happier? Despite a growing body of information systems research examining the ‘dark side’ of technology, we have lacked a well-defined conceptualization of well-being in digital societies, i.e., digital well-being. Accordingly, the research objective of this cumulative doctoral dissertation is: Shape digital well-being by developing a well-being lens on the socio-technical systems perspective in the IS research. In this dissertation, I seek to bridge this gap by pursuing three primary research goals: (1) gain a comprehensive understanding of well-being in digital societies, (2) establish a research framework to structure digital well-being for the information systems research, and (3) contribute to the conceptualization of digital well-being from an IS perspective. To achieve its objectives, this cumulative dissertation adopts a multidisciplinary approach, drawing on insights from information systems, philosophy, psychology, and public policy. It comprises eight research papers that examine how digital technologies shape specific dimensions and components of well-being in digital societies. Papers 1 and 2 explore how social media influence the formation of social connections in digital societies, highlighting both positive and negative implications. Paper 3 underscores the transformative role of generative artificial intelligence in reshaping higher education, emphasizing the need to understand its effects on learning, teaching, and personal development. Papers 4 to 8 focus on how digital technologies impact on health, both in private and occupational settings, shedding light on emerging technologies’ key roles in maintaining and enhancing individual and societal well-being at the personal and organizational levels. Collectively, the eight research papers underscore that digital social connections, digital education, and digital (occupational) health are fundamental pillars of human well-being, which should be evaluated across subjective, objective, and contextual dimensions of human experience. By synthesizing these findings, this dissertation introduces a cohesive working definition of digital well-being, enriching the information systems research and providing a unified framework to examine the complex interactions between people, tasks, and systems in digital societies. Ultimately, it highlights the imperative for information systems research to not only address the challenges posed by emerging technologies, but also to actively enhance human well-being in an increasingly digital world.