URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-epub-8078-5
Titelangaben
Pelster-Rolf, Geva:
Rechtsfolgen von Informationspflichtverletzungen in der EU, England und Deutschland.
Bayreuth
,
2024
. - IX, 263 S.
(
Dissertation,
2024
, Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
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Abstract
Informationspflichten sind wichtiges Instrument des Verbraucherschutzes. Sie sollen für hinreichende Markttranstransparenz für den Verbraucher sorgen. Es gibt eine große Anzahl an gesetzlichen Regelungen, die einer Partei aufgeben, der anderen Partei anlässlich eines Vertragsschlusses oder eines möglichen Vertragsschlusses bestimmte Informationen zukommen zu lassen. Je höher die Wahrscheinlichkeit der Rechtsverfolgung einer Informationspflichtverletzung ist, desto abschreckender ist der Verstoß und desto effektiver ist die Rechtsdurchsetzung. Ziel der Untersuchung ist es, rechtsvergleichend die Rechtsfolgesysteme für Informationspflichtverletzungen in England und Deutschland zu untersuchen. Sind die Rechtsfolgemechanismen effektiv und können die Rechtsfolgesysteme für Informationspflichtverletzungen in England und Deutschland das Ziel der europäischen verbraucherschützenden Richtlinien erreichen? Die Arbeit beschreibt zunächst den ökonomischen und rechtswissenschaftlichen Hintergrund von Informationspflichten. Informationspflichten stellen das mildeste Mittel der Regulierung dar. Sodann wird festgestellt, dass Informationspflichten in beiden Ländern unter Einfluss des europäischen Gesetzgebers stand. Im Hauptteil der Arbeit wird neben den zivilrechtlichen Rechtsfolgen, wie Auswirkungen auf den Vertragsinhalt, die Auswirkungen auf die Durchsetzbarkeit der Ansprüche aus dem Vertrag, Schadensersatzansprüche und Scheitern des Vertrages und Teile davon, die Durchsetzung von Informationspflichtverletzungen durch Behörden und Verbände vorgestellt. Die Durchsetzung durch Behörden und Verbände stellt einen gemeinschaftsrechtlichen Mindeststandard dar und gleicht ein Durchsetzungsdefizit aus. In England und in Deutschland sind innerstaatliche zivilrechtliche wie institutionelle Rechtsfolgen vorhanden, um Informationspflichten angemessen und wirksam durchzusetzen. Im Zusammenspiel dieser mit den konkret umgesetzten Rechtsfolgen der Richtlinien ist es Deutschland wie England möglich, funktionsangemessen zu sanktionieren.
Abstract in weiterer Sprache
Information obligations are an important instrument of consumer protection. They are intended to ensure sufficient market transparency for the consumer. There are a large number of legal regulations that require one party to provide the other party with certain information when a contract or potential contract is concluded. The higher the probability of legal action for a breach of the duty to provide information, the more deterrent the breach and the more effective the enforcement of the law. The aim of the study is to compare the legal consequence systems for breaches of information obligations in England and Germany. Are the legal consequence mechanisms effective and can the legal consequence systems for breaches of information obligations in England and Germany achieve the objective of the European consumer protection directives? The paper first describes the economic and legal background of information obligations. Information duties represent the mildest means of regulation. It is then established that information obligations in both countries were influenced by the European legislator. In the main part of the work, in addition to the legal consequences under civil law, such as the effects on the content of the contract, the effects on the enforceability of claims arising from the contract, claims for damages and the failure of the contract and parts thereof, the enforcement of breaches of information obligations by authorities and associations is presented. Enforcement by public authorities and associations represents a minimum standard under Community law and compensates for an enforcement deficit. In England and Germany, domestic civil law and institutional legal consequences are in place to enforce information obligations appropriately and effectively. In combination with the concretely implemented legal consequences of the directives, it is possible for Germany and England to impose sanctions that are appropriate to their function.