URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-epub-7885-1
Titelangaben
Tholl, Johannes:
Essays on the predictive capacity and predictability of sovereign bond
yields in the European Monetary Union in context of the European
sovereign debt crisis.
Bayreuth
,
2024
. - XII, 93 S.
(
Dissertation,
2024
, Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
Volltext
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Abstract
This cumulative dissertation includes four essays analysing the institutional challenges of the European Monetary Union (EMU) that have been revealed by the European sovereign debt crisis. The empirical analyses focus on the predictive capacity and the predictability of sovereign bond yields of EMU member states as well as yields of bonds issued by financial institutions in context of the European sovereign debt crisis. Following a general introduction, the dissertation includes four essays that are presented in separate chapters. The dissertation is concluded with a critical assessment. The first essay, provided in the second chapter, scrutinizes the causality between sovereign bond yields of core member states of the European Monetary Union relative to German Bunds and policy rates set by the European Central Bank. The empirical results suggest that there is no significant response of selected sovereign bond yields to a contractionary monetary policy decision, while in the first months after a positive shock to the sovereign bond yield spreads of the analysed EMU member states, there seems to be a tightening effect on the ECB’s policy rate decisions. The second essay analyses the political and economic situation in Italy in context of the European sovereign debt crisis and its impact on bond yields in the financial sector. The Italian economy back then was characterized by a strong interdependence between the sovereign credit risk and the credit risk of the financial sector. As economic turmoil due to the sovereign debt crisis worsened, the redenomination risk, expressing the possibility of a member state being forced to abandon the common currency, was increasing in Italy. The empirical analysis discloses that in the period under review, there is time varying cointegration between bank funding costs in Italy and Germany. The third essay describes the Solvency II regulation’s impact on investment decisions of insurance companies. The regulation is subject to criticism that it may provoke moral hazard among institutional investors due to the zero-risk weight of sovereign bonds denominated in Euro and issued by member states in the euro area. In the empirical analysis the sovereign bond yields of Austria, Belgium, France, Italy, and Ireland are examined. The empirical findings on the five-year sovereign bonds suggest that the credit risk premia required by selected EMU member states’ sovereign bond investors contain information that help predicting liquidity premia of sovereign bonds issued by other EMU member states. The fourth essay provides insights on the theory of optimum currency areas (OCA). While a lot of research in this area focuses on the question whether the EMU corresponds to the classical criteria of an OCA, this essay sheds some light on the theory claiming the endogeneity of OCA criteria. Furthermore, in this essay the history of the EMU being divided into different phases is analysed with focus on the turmoil in Greece. It played a special role for the European sovereign debt crisis.
Abstract in weiterer Sprache
Diese kumulative Dissertation umfasst vier Aufsätze, die die institutionellen Herausforderungen der Europäischen Währungsunion (EWU) analysieren, welche durch die europäische Staatsschuldenkrise deutlich geworden sind. Die empirischen Analysen konzentrieren sich auf die Vorhersagekraft und die Vorhersagbarkeit der Renditen von Staatsanleihen der EWU-Mitgliedstaaten sowie der Anleiherenditen von Finanzinstituten im Kontext der europäischen Staatsschuldenkrise. Nach einer allgemeinen Einführung folgen vier Aufsätze, die in separaten Kapiteln vorgestellt werden. Die Dissertation wird mit einer kritischen Bewertung abgeschlossen. Der erste Aufsatz untersucht die Kausalität zwischen der Renditedifferenz von Staatsanleihen größerer Mitgliedsländer der EWU zu deutschen Bundesanleihen und den von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Leitzinsen. Die empirischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass es keine signifikante Reaktion ausgewählter Staatsanleiherenditen auf eine straffende geldpolitische Entscheidung gibt, während in den ersten Monaten nach einem positiven Schock für die Staatsanleiherenditen der untersuchten EWU-Mitgliedsstaaten eine straffende Wirkung auf die Leitzinsentscheidungen der EZB zu bestehen scheint. Der zweite Aufsatz analysiert die politische und wirtschaftliche Situation in Italien im Zusammenhang mit der europäischen Staatsschuldenkrise und deren Auswirkungen auf die Anleiherenditen im Finanzsektor. Die italienische Wirtschaft war damals durch eine starke Interdependenz zwischen dem staatlichen Kreditrisiko und dem Kreditrisiko des Finanzsektors geprägt. Als sich die wirtschaftlichen Turbulenzen Italiensaufgrund der Staatsschuldenkrise verschärften, stieg das Redenominierungsrisiko des Landes, das die Möglichkeit ausdrückt, dass ein Mitgliedstaat gezwungen sein könnte, die Gemeinschaftswährung aufzugeben. Die empirische Analyse zeigt, dass im betrachteten Zeitraum eine zeitlich variierende Kointegration zwischen Finanzierungskosten in Italien und Deutschland besteht. Der dritte Aufsatz beschreibt die Auswirkungen der Solvency-II-Verordnung auf die Anlageentscheidungen von Versicherungsunternehmen. An der Verordnung wird kritisiert, dass sie bei institutionellen Anlegern moral hazard provoziert, da in Euro denominierte Staatsanleihen von Mitgliedstaaten des Euroraums regulatorisch mit null Risikogewichten bewertet werden und daher nicht mit Eigenkapital hinterlegt werden müssen. In der empirischen Analyse werden die Staatsanleiherenditen von Österreich, Belgien, Frankreich, Italien und Irland untersucht. Die Ergebnisse für fünfjährige Staatsanleihen deuten darauf hin, dass die Kreditrisikoprämien, die von den Staatsanleiheinvestoren ausgewählter EWU Mitgliedsstaaten verlangt werden, Informationen enthalten, die der Vorhersage von Liquiditätsprämien auf Staatsanleihen anderer EWUMitgliedstaaten dienen. Der vierte Aufsatz bietet Einblicke in die Theorie der optimalen Währungsräume (OCA). Während sich ein Großteil der Forschung in diesem Bereich auf die Frage konzentriert, ob die Europäische Währungsunion den klassischen Kriterien eines OCA entspricht, beleuchtet dieser Aufsatz die Theorie, die von einer Endogenität der OCA-Kriterien ausgeht. Außerdem wird die Geschichte der WWU, die in verschiedene Phasen unterteilt ist, mit Fokus auf die Turbulenzen in Griechenland analysiert. Die Krise in Griechenland spielte eine besondere Rolle für die europäische Staatsschuldenkrise.