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Spatio-Temporal Patterns of Biodiversity and their Drivers - Method Development and Application

URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-opus-2911

Titelangaben

Jurasinski, Gerald:
Spatio-Temporal Patterns of Biodiversity and their Drivers - Method Development and Application.
Bayreuth , 2007
( Dissertation, 2007 , Universität Bayreuth, Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften)

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Version: Veröffentlichte Version
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Abstract

Landnutzungsveränderungen und Klimawandel führen weltweit zu einer rapiden Veränderung von Landschaften und Ökosystemen. Es werden dringend standardisierte und vergleichbare Daten benötigt, um den damit einhergehenden Verlust von Biodiversität zu erfassen. Daher ist es überaus wichtig, Methoden für eine umfassende Erfassung und Bewertung von Biodiversität zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der Geschwindigkeit des Biodiversitätsverlustes sollten diese ebenso repräsentativ wie pragmatisch sein. Wenn Biodiversität auf Landschaftsebene verloren geht, müssen Aufnahmen häufig wiederholt werden, um diese Veränderungen erfassen und analysieren zu können. Das Hauptziel dieser Arbeit ist die Entwicklung und Evaluierung räumlich expliziter, übertragbarer Methoden zur Erfassung und Analyse pflanzlicher Vielfalt. Dies schließt Artenreichtum ebenso ein wie die räumliche und zeitliche Heterogenität der Artenzusammensetzung. Die konzeptionelle Erarbeitung einer Methodik sowie ihre Anwendung zur Untersuchung ökologischer Fragestellungen bilden die zwei Schwerpunkte dieser Arbeit. Eine Bewertung der bestehenden Terminologie zur biologischen Vielfalt - insbesondere bezüglich des Begriffes beta-Diversität - macht deutlich, dass eine Vielzahl konkurrierender Konzepte existiert. Diese Fülle an Definitionen verhindert die Anwendung sowie den wissenschaftlichen Fortschritt. Daher wird eine neue Terminologie vorgeschlagen, welche - im Gegensatz zu Whittakers Konzept der Vielfalt (mit den Begriffen alpha-, gamma- und beta-Diversität) - klarere Begriffe zur Verfügung stellt (Erfassungs-, Unterscheidungs- und Verhältnis-Diversität). Sie ermöglicht eine direktere Erfassung der zugrunde liegenden ökologischen Phänomene und Fragestellungen was wiederum eine effiziente Strukturierung zukünftiger Forschung und Diskussionen ermöglicht. Räumliche Muster der Vielfalt können am ehesten mit systematischem Sampling erfasst werden. Allerdings sind rektanguläre Raster - wie sie bisher angewendet worden - nicht unproblematisch. Einerseits wird dabei die Veränderung der Ähnlichkeit von Erfassungsflächen mit der Entfernung zwischen ihnen nicht berücksichtigt. Andererseits ergeben sich uneindeutige Ähnlichkeitswerte. Daher wird das systematische Sampling in hierarchisch geschachtelten, equidistanten Rasterflächen vorgeschlagen. Es scheint eine geeignete Methode zur Untersuchung räumlicher Muster in der Vegetation zu sein. Zur Analyse von Vielfaltsmustern wird ein neuer Koeffizient der Multi-Plot-Diversität vorgestellt. Zum ersten Mal ist damit die simultane Berechnung der Ähnlichkeit zwischen einer und mehreren Erfassungsflächen unter Berücksichtigung der Identitäten der Arten auf allen betrachteten Flächen möglich. Er erlaubt eine bessere Darstellung von Gradienten der Artenzusammensetzung und Hotspots der Artenvielfalt als andere getestete Indizes. Damit stellt dieser Koeffizient ein viel versprechendes Werkzeug für die ökologische Forschung als auch für Naturschutzplanung und -monitoring bereit. Das entwickelte equidistante Erfassungsraster wurde in einer Fallstudie in Nordost-Marokko angewendet, um räumliche Muster der Biodiversität und die sie bestimmenden Faktoren zu untersuchen. Das geschachtelte Raster mit hexagonalen Aufnahmeflächen ermöglicht eine detaillierte Bewertung verschiedenster Apekte der biotischen Vielfalt auf Landschaftsebene. Störungen stellen einen wichtigen Einflussfaktor in Bezug auf räumliche Muster der Artenverteilung dar. Allerdings ist das langfristige Störungsregime von noch stärkerer Bedeutung. Es manifestiert sich in der Vegetationsstruktur der Baum- und Strauchschicht. Am bedeutsamsten ist jedoch die Feststellung, dass die Beziehungen zwischen räumlichen Mustern der Biodiversität und den sie bestimmenden Einflussfaktoren erheblich mit der Maßstabsebene auf der sie erfasst werden schwanken. Sie zeigen keine Stationarität im statistischen Sinne. Für die ökologische Forschung ist dies eine bedeutende Feststellung. Wenn die Beziehungen zwischen Mustern und den sie bestimmenden Prozessen untersucht werden, muss die Erfassungsmethode dem Rechnung tragen und die Untersuchung von maßstabsabhängigen Varationen der Beziehungen zwischen Umweltvariablen ermöglichen. Teile der für die Analyse von multiplen Untersuchungsflächen entwickelten Methodik wurden auf einen Vegetationsdatensatz von Alpengipfeln im Bernina-Gebiet (Schweiz) angewendet. Dabei wurde untersucht, ob das klimabedingte Aufwärtswandern von Arten zu einer Homogenisierung der Artenzusammensetzung auf diesen Gipfeln führt. Die Analyse zeigt, dass dies tatsächlich der Fall ist: Die Zunahme der Artenvielfalt auf den Bergspitzen geht mit einer Abnahme der Unterschiedlichkeit zwischen ihnen einher. Im Kontext der vorliegenden Arbeit ist festzustellen, dass das Heterogenitätskonzept eine interessante Möglichkeit für die Bewertung aktueller ökologischer Fragestellungen sowie für die Naturschutzplanung darstellt.

Abstract in weiterer Sprache

In the light of land use and climate change which rapidly alter landscapes and ecosystems worldwide there is an urgent need for standardized and comparable data in order to detect changes of biodiversity. Therefore, it is paramount to provide methods for the comprehensive assessment and evaluation of biodiversity. These methods are required to be representative as well as pragmatic due to the fact, that there is insufficient time to obtain complete data sets. If biodiversity is lost rapidly at the landscape level, frequent re-investigations have to be done in order to detect and analyze such changes. The central objective of this thesis is the development and evaluation of spatially explicit, widely applicable methods for the assessment and analysis of phytodiversity, encompassing species richness as well as spatial and temporal heterogeneity of diversity. The conceptual perspective on the one hand and the application of the methodology in order to investigate ecological phenomena on the other represent the two foci of the thesis. A review of the terminology of biodiversity - especially ‘beta-diversity’ - reveals a multitude of co-existing concepts. This plethora of definitions hampers application and scientific progress. Thus, a new terminology is proposed, which, compared to Whittaker’s concept of diversity (alpha, beta, gamma), provides less ambiguous terms (inventory-, differentiation-, and proportional diversity). It enables a more direct access to the underlying ecological phenomena and key questions. Hence, it can help to structure the scientific discussion and future research. Spatial patterns of diversity may be best assessed with systematic sampling. However, square sampling grids implemented so far are exposed to the problem of distance decay and deliver indefinite values. Therefore systematic sampling in hierarchically nested equidistant grids is proposed as an appropriate methodology for the assessment of spatial patterns in vegetation. A new coefficient of multi-plot similarity is developed for the analysis of pattern diversity. For the first time this allows the calculation of similarity between one and many plots while taking species identity into account. It performs superior to all other tested coefficients in detecting vegetation hotspots and gradients. The multi-plot similarity coefficient provides a promising tool for ecological research as well as for nature conservation and monitoring. The developed equidistant sampling grid has been applied in a case study in Northeastern Morocco to investigate the drivers of spatial patterns of biodiversity. The nested equidistant sampling grid with hexagonal plots allows for a detailed evaluation of different aspects of biotic diversity on landscape scale. However, while disturbances play an important role in shaping the emergent patterns of species distribution, the long time disturbance regime, manifested in the coarse vegetation structure, plays an even more important role. Most notably, the relationships between spatial patterns of biodiversity and its drivers vary with III scale and exhibit considerable non-stationarity. This has important implications for ecological research. When the relation between pattern and process is under study, the sampling design should address scale issues and enable to study the variation of the relations with scale and extent. The methodology developed for the comparison of multiple plots has been applied to a data set of vegetation on Alpine summits to evaluate whether the upward shift of mountain plants causes homogenization of the summits. The analysis reveals that this indeed is the case: The increase in species richness on the summits is accompanied by a decrease in differentiation diversity. In the context of this thesis it is to state, that the heterogeneity concept may provide an interesting tool for the evaluation of actual ecological research questions as well as for nature conservation and monitoring.

Weitere Angaben

Publikationsform: Dissertation (Ohne Angabe)
Keywords: Methode; Biodiversität; Raster; Marokko; Vegetation; Geostatistische Methoden; Mantel Korrelogram; Nicht-Stationarität; Geostatistics; Non-Stationarity; Spatial Pattern; Distance Decay; Equidistant Grid
Themengebiete aus DDC: 500 Naturwissenschaften und Mathematik > 570 Biowissenschaften; Biologie
Institutionen der Universität: Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften > Fachgruppe Geowissenschaften
Fakultäten
Fakultäten > Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Sprache: Deutsch
Titel an der UBT entstanden: Ja
URN: urn:nbn:de:bvb:703-opus-2911
Eingestellt am: 25 Apr 2014 12:18
Letzte Änderung: 25 Apr 2014 12:18
URI: https://epub.uni-bayreuth.de/id/eprint/730

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