URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-epub-5806-3
Titelangaben
Grandjean, Armelle:
Die angemessene Vergütung ausübender Künstler im digitalen Zeitalter : Lösungen de lege lata und de lege ferenda unter besonderer Berücksichtigung des Musik- und Filmbereichs.
Bayreuth
,
2021
. - XXXII, 220 S.
(
Dissertation,
2021
, Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
Volltext
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Abstract
Nicht zuletzt im Zuge der Corona-Pandemie erleben die bereits zuvor in einem deutlichen Aufwärtstrend befindlichen Streaming-Dienste einen weiteren enormen Aufschwung. So lässt sich beim Konsum kultureller Güter sowohl im reinen Audio- als auch im audiovisuellen Bereich eine deutliche Verlagerung auf die „digitale Bühne“ beobachten. Doch partizipieren die Künstler auch adäquat an diesen Nutzungsformen? Armelle Grandjean geht in der vorliegenden Untersuchung der Frage nach, ob die angemessene Vergütung der ausübenden Künstler im digitalen Zeitalter noch sichergestellt ist oder ob diesbezüglich weiterer Reformbedarf besteht und wie dieser am besten gedeckt werden könnte. Das Interpretenrecht sieht mit der Regelung eines gesetzlichen Vergütungsanspruchs anstelle von Ausschließlichkeitsrechten bei der Zweitverwertung dabei ein besonderes Modell vor. Da sich Verbotsansprüche im Massengeschäft des Digitalzeitalters immer schwerer realisieren lassen, liegt die Annahme nahe, dass das Hauptanliegen der Kreativen, nämlich die Sicherstellung ihrer finanziellen Beteiligung an den Nutzungsvorgängen, durch gesetzliche Vergütungsansprüche besser gewährleistet werden kann. Dies betrifft die ausübenden Künstler auch in besonderem Maße, da ihre Rechte im Rahmen digitaler Geschäftsmodelle regelmäßig einem Verwerter übertragen worden sind. Das neue UrhDaG sieht insofern erstmals einen Direktvergütungsanspruch der Kreativen gegen Diensteanbieter vor, auch wenn sie ihre Rechte einem Dritten, also insbesondere Produzenten, eingeräumt haben. Die Autorin gibt einen umfassenden und strukturierten Überblick über die verschiedenen rechtlichen Instrumente zur Sicherstellung der angemessenen Vergütung ausübender Künstler im Musik- und Filmbereich im digitalen Zeitalter einschließlich Lösungen de lege ferenda unter besonderer Berücksichtigung der jüngsten unionsrechtlichen Entwicklungen sowie ihrer Umsetzung durch den nationalen Gesetzgeber.
Abstract in weiterer Sprache
Streaming services are booming – not only since the coronavirus pandemic. Thus, a clear shift to the „digitale stage“ can be observed in the consumption of cultural goods in both the pure audio and audiovisual sectors. But do artists participate adequately in these forms of exploitation? Armelle Grandjean examines in this study if a fair remuneration of performing artists is still ensured in the digital age or if there is a need for further reforms in this regard and how this could best be met. Under German law, performers‘ rights provide for a special model with the regulation of a statutory right of remuneration instead of exclusive rights in secondary exploitation. Since exclusive rights are becoming increasingly difficult to enforce in the mass business of the digital age, it seems reasonable to assume that the financial participation of creatives in these forms of exploitation can be better ensured by statutory remuneration rights. This also particularly affects performing artists, as their rights have regularly been transferred to an exploiter in the context of digital business models. In this respect, the new German „UrhDaG“ for the first time provides for an entitlement to direct remuneration of creatives against service providers, even if they have granted their rights to a third party, in particular to a producer. The author provides a comprehensive and structured overview of the various legal instruments to ensure a fair remuneration of performing artists in the music and film sector in the digital age, including solutions de lege ferenda with particular consideration of the most recent developments in European Union law as well as their implementation by the German legislator.