URN to cite this document: urn:nbn:de:bvb:703-epub-4565-9
Title data
Habermeyer, Simone:
Essays on the Role of Preferences in International Trade Theory.
Bayreuth
,
2019
. - xiv, 125 P.
(
Doctoral thesis,
2019
, University of Bayreuth, Faculty of Law, Business and Economics)
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Abstract
The main research focus of this thesis lies on the role of preferences in international trade theory, with a particular emphasis on how preferences determine the production structure, shape the trade pattern and influence the welfare effects of trade in open economies. The articles in this thesis contain three modeling approaches, which discuss the central topic of preferences in trade theory from different perspectives: (i) a specific form of parametric “price-independent generalized-linear” (PIGL) preferences with price distortion on the labor market, (ii) more general parametric PIGL preferences with a perfectly competitive labor market and (iii) a specific form of parametric PIGL preferences with search frictions and a labor market imperfection. This allows a broad discussion on how preferences affect the equilibrium outcomes in closed and open economies depending on the modeling approach. After a short introduction in Chapter 1, Chapter 2 relies on a subclass of parametric PIGL preferences and includes rent sharing to capture feedback effects of trade on income. This generates a two-way linkage between income and trade. We set up a home-market model with two sectors, producing differentiated goods and a homogeneous outside good, and labor as the only factor input. Assuming that households differ in their effective labor supply, this leads to differences in their level of labor income. We show that the country featuring a higher ex ante level and/or dispersion of per-capita income has a larger home market and becomes net-exporter of differentiated goods in the open economy. Due to a price distortion on the labor market, the trade pattern is an important factor of welfare in the open economy. The country that increases its market share and net-exports differentiated goods benefits from trade, whereas the other country can lose. Chapter 3 displays a generalization of Chapter 2 with regard to the choice of preferences, as it relies on a more general form of parametric PIGL preferences, giving rise to an integrability problem. Introducing differentiated intermediate goods that are costlessly assembled to a nontradable, homogeneous luxury good in the model variant of Chapter 2 with perfectly competitive labor markets, allows us to solve the integrability problem for two homogeneous final goods. In the open economy, all other things equal, this makes the country with the relatively higher demand for the luxury good and thus the larger domestic market for differentiated intermediates a net-exporter of intermediate goods. However, with the same market clearing wage paid in the two sectors, the welfare effects of trade are always positive for both trading partners, irrespective of the trade structure. Chapter 4 contains a two-country model featuring the same parametric PIGL preferences as in Chapter 2. Adding search frictions and firm-level wage bargaining, Chapter 4 elaborates on the role of preferences for employment and welfare effects of trade. We introduce a home-market model with a homogeneous goods sector, producing under perfect competition, and a differentiated goods sector, distorted on the labor market. In the open economy, the larger country specializes on the production of differentiated goods and net-exports these goods, at the cost of a higher economy-wide rate of unemployment. The welfare effects of trade depend on the preference structure, such that the large country is likely to benefit from trade if preferences are homothetic, whereas losses from trade are possible if preferences are quasilinear. The opposite is true in the smaller country. The thesis concludes with a summary in Chapter 5.
Abstract in another language
Die Dissertation untersucht die Rolle von Präferenzen für Produktionsstruktur, Handelsmuster und Wohlfahrtseffekte von Handelsliberalisierung in offenen Ökonomien. Dabei werden drei unterschiedliche Modellansätze präsentiert, die auf der Klasse von nicht-homothetischen, parametrischen price-independent generalized-linear (PIGL) Präferenzen basieren. Die unterschiedlichen Blickwinkel, die den einzelnen Modellen zugrunde liegen, erlauben eine ausführliche Diskussion wie Präferenzen das Marktgleichgewicht in geschlossenen und offenen Ökonomien beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf die soziale Wohlfahrt hat. Nach einer kurzen Einführung in Kapitel 1 wird in Kapitel 2 eine Unterklasse von parametrischen PIGL Präferenzen unterstellt, für die es möglich ist, eine direkte Nutzenfunktion abzuleiten. Im Modell wird zusätzlich Preissetzungsmacht von Arbeitnehmern und Unternehmen unterstellt, die durch ein Verhandlungsmodell abgebildet wird. Lohnverhandlungen generieren dabei sektorspezifische Löhne und führen dazu, dass Veränderungen der Produktionsstruktur (beispielsweise durch Handelsliberalisierung) das Einkommen beeinflussen. Dadurch entsteht eine wechselseitige Verknüpfung zwischen Einkommensstruktur und Handelsmuster. Die Analyse wird im Rahmen eines home-market Modells mit zwei Produktionssektoren, die differenzierte Güter und ein homogenes Gut mit Arbeit als einzigen Produktionsinput herstellen, vorgenommen. Haushalte unterscheiden sich per Annahme in ihrer Arbeitsausstattung, was zu unterschiedlichen Arbeitseinkommen führt. Es zeigt sich, dass das Land mit dem vorab höheren Pro-Kopf Einkommen und/oder der höheren Einkommensverteilung einen größeren Markt für differenzierte Güter aufweist und daher in einer offenen Ökonomie Nettoexporteur dieser Güter ist. Aufgrund der Preisverzerrung auf dem Arbeitsmarkt ist die Handelsstruktur ein wichtiger Faktor für die Wohlfahrtseffekte in einer offenen Ökonomie. Das Land, welches seinen Marktanteil an differenzierten Gütern erhöht und diese netto exportiert profitiert durch Handel, wohingegen das andere Land Verluste erleiden kann. Kapitel 3 präsentiert eine Verallgemeinerung von Kapitel 2 hinsichtlich der unterstellten PIGL Präferenzen. Für die nun breitere Klasse von Präferenzen kann im Allgemeinen keine direkte Nutzenfunktion abgeleitet werden. Daher muss im Einzelnen geprüft werden, ob die aus der indirekten Nutzenfunktion abgeleiteten Nachfragekurven auf die Lösung eines Nutzenmaximierungsproblems rationaler Haushalte zurückzuführen ist. Dies wird in der Literatur unter dem Begriff integrability problem diskutiert. Um dieses Problem zu lösen, wird im Gegensatz zu Kapitel 2 unterstellt, dass die differenzierten Güter Zwischenprodukte sind, die wiederum zu einem nicht-handelbaren und homogenen Luxusgut aggregiert werden können. Außerdem wird vollkommener Wettbewerb auf den Arbeitsmärkten unterstellt. In der offenen Ökonomie, wird ähnlich wie in Kapitel 2 das Land mit der relativ höheren Nachfrage nach dem Luxusgut, welches ebenfalls den größeren Markt für differenzierte Zwischenprodukte besitzt, zu einem Nettoexporteur der differenzierten Zwischenprodukte. Da allerdings der gleiche Lohn in beiden Sektoren gezahlt wird, sind die Wohlfahrtseffekte für beide Handelspartner, unabhängig von der Handelsstruktur, immer positiv. Das vierte Kapitel analysiert ein zwei-Länder Modell mit den gleichen parametrischen PIGL Präferenzen wie in Kapitel 2. Suchfriktionen und Lohnverhandlungen auf der Firmenebene ermöglichen es in Kapitel 4 die Rolle von Präferenzen im Hinblick auf Beschäftigungs- und Wohlfahrtseffekte von Handelsliberalisierung zu untersuchen. Es wird ein home-market Modell mit einem homogenen Gütersektor, welcher unter perfektem Wettbewerb produziert, und einem Sektor mit differenzierten Gütern und einer Verzerrung auf dem Arbeitsmarkt untersucht. In der offenen Ökonomie spezialisiert sich das größere Land auf die Produktion von differenzierten Gütern und netto exportiert diese, auf Kosten einer höheren gesamtwirtschaftlichen Arbeitslosenquote. Die Wohlfahrtseffekte von Handelsliberalisierung hängen von der Struktur der Präferenzen ab: mit homothetischen Präferenzen profitiert das größere Land von Handel, während Verluste für das größere Land möglich sind, wenn die Präferenzen quasilinear sind. Das Gegenteil trifft für das kleinere Land zu. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung in Kapitel 5.