URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-epub-4422-6
Titelangaben
Rupertus, Hendrik:
Disclosure Regulation, Governance Mechanisms and their Implementation in Practice : Empirical Evidence on Critical Accounting Policies and Board Diversity.
Bayreuth
,
2019
. - XIV, 212 S.
(
Dissertation,
2017
, Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
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Abstract
This dissertation presents four chapters on disclosure regulation and corporate governance mechanisms. While Chapter 1 and 2 focus on disclosures about highly uncertain accounting policies (‘critical accounting policies’, CAPs), Chapter 3 and 4 examine gender diversity on corporate boards. The first chapter analyzes the regulatory framework, existing research, as well as implementation in practice of CAP disclosures. Using a sample of Standard & Poor’s (S&P) 500 firms between 2001 and 2016 with hand-collected data about 35,686 CAPs, I provide initial evidence on the occurrence of CAPs over time and how related disclosures comply with SEC guidelines. In addition, I explore the reporting characteristics of CAPs by analyzing the length, textual similarity, specificity, and readability of respective disclosures. My results enhance current knowledge about the number, regulatory framework, and content of CAPs. In particular, it further allows indications about factors that determine a firm’s decision to flag an accounting policy as critical, potential effects of CAPs on capital markets, and their usefulness for financial statement users. The second chapter analyzes whether CAPs are useful to identify single financial statement positions that are highly uncertain. In accordance with prior literature, we assume that financial statement positions flagged as CAPs contain a higher degree of measurement uncertainties, and are thus less persistent with respect to future cash flows. Our results support this assumption. We further find that accrual components flagged as CAPs are in fact not less useful in predicting future cash flows per se. It additionally depends on the importance and to a certain extent on the specificity for a given firm. To best of our knowledge, there is no evidence on how to identify subjective and uncertain accruals that are less persistent with respect to future cash flows. We show that CAPs provide such information. Thus, we empirically demonstrate that CAPs represents a suitable channel to communicate measurement uncertainties. The third chapter explores institutional supply- and demand-side factors associated with global differences in female board representation. The results show that functioning outside investor protection and a societal climate of gender equality contributes to more women on boards, mainly by fostering the supply of suitable candidates. Our results reveal that longer-term supply side factors seem to be necessary to complement short-term demand-side regulation to increase female board representation. The fourth chapter examines long-term effects of board gender diversity on capital markets. We analyze how stakeholders perceive female board members in the long-term. Further, we explore whether firms get punished by investors if they do not ‘comply’ with investors’ and other stakeholders’ expectations about gender diverse boards. Based on 8,872 firm-year observation from 13 countries, we conclude that investors seem to perceive female and male board members as being equivalent in the long-term and do not base their investment decisions on directors’ gender. Moreover, we find no evidence for significant reduced or increased stock returns for firms that deviate from the expected ratio of female board members. While academic research claims that female board appointments may have short-term effects on capital markets, it seems that the market corrects this mispricing over the long run.
Abstract in weiterer Sprache
Diese Dissertation beinhaltet insgesamt vier Kapitel zur Regulierung der Finanzberichterstattung sowie Corporate Governance Mechanismen. Während die ersten beiden Kapitel sich auf die Berichterstattung über höchst unsichere Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (‚critical accounting policies‘, CAPs) fokussieren, beziehen sich das dritte und vierte Kapitel auf die Geschlechterdiversität in Aufsichtsräten. Das erste Kapitel analysiert die Regulatorik, bisherige Literatur sowie die praktische Umsetzung der CAP Berichterstattung auf Unternehmensseite. Anhand einer Auswahl von Standard & Poor’s (S&P) Unternehmen über einen Zeitraum von 2001 bis 2016 sowie händisch erhobenen Daten von 35,686 CAPs zeige ich erste empirische Einblicke in die CAP Berichterstattung über einen längeren Zeitraum und wie die Angaben der Unternehmen mit den Vorgaben der SEC übereinstimmen. Zusätzlich untersuche ich anhand der Länge, Ähnlichkeit, Spezifität und Lesbarkeit die Berichterstattungseigenschaften von CAPs. Meine Ergebnisse erweitern das bisherige Verständnis über CAPs und erlauben die Identifizierung von Faktoren, welche die unternehmerische Entscheidung der Unternehmen, eine bestimmte Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden als „kritisch“ einzustufen, beeinflussen. Darüber hinaus können mögliche Konsequenzen am Kapitelmarkt sowie deren Nützlichkeit für Bilanzadressaten abgeleitet werden. Das zweite Kapitel analysiert, inwiefern CAPs Informationen über Schätzunsicherheiten in Bilanzpositionen vermitteln. Anhand bisheriger Literatur nehmen wir an, dass Bilanzpositionen, die als CAPs klassifiziert worden sind, über einen höheren Anteil an Schätzunsicherheiten verfügen und demnach eine geringere Prognosefähigkeit in Bezug auf zukünftige Cashflows aufweisen. Unsere Ergebnisse unterstützen die vorab definierten Annahmen. Zudem zeigen wir, dass die Prognosefähigkeit einzelner unsicherer accrual Komponenten nicht per se geringer ist. Die Ergebnisse hängen vor allem von der Bedeutung sowie Spezifität der einzelnen Positionen ab. Bisher gibt es keine empirischen Studien die zeigen, wie unsichere und subjektive accruals identifiziert werden können. Wir zeigen, dass CAPs über solche Informationen verfügen und somit einen möglichen Informationskanal für die Kommunikation von Schätzunsicherheiten darstellen. Das dritte Kapitel untersucht institutionelle Angebots- und Nachfragefaktoren, die mit länderspezifischen Unterschieden in der Frauenquote im Aufsichtsrat zusammenhängen. Die Ergebnisse zeigen, dass outside investor protection sowie ein soziales Umfeld mit einer höheren Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu einem höheren Anteil an Frauen in Aufsichtsräten führen. Dieser Effekt wird vor allem durch sog. Angebotsfaktoren determiniert. Die Ergebnisse lassen zudem darauf schließen, dass Faktoren, die das langfristige Angebot an weiblichen Aufsichtsräten beeinflussen, unbedingt erforderlich sind, um Regulierungsinitiativen, welche die kurzfristige Nachfrage nach weiblichen Aufsichtsräten erhöht, zu ergänzen. Das vierte Kapitel untersucht die langfristigen Effekte der Geschlechterdiversität in Aufsichtsräten am Kapitalmarkt. Hierbei untersuchen wir, wie Stakeholder weibliche Aufsichtsräte in der langfristigen Perspektive bewerten und ob Unternehmen am Kapitalmarkt „bestraft“ werden, wenn sie nicht die Erwartungen der Investoren an eine bestimmte Frauenquote erfüllen. Anhand 8,872 Beobachtungen aus 13 Ländern zeigen wir, dass Investoren weibliche und männliche Aufsichtsräte als gleichwertig in der langfristigen Perspektive betrachten und ihre Investitionsentscheidungen nicht vom Geschlecht der Aufsichtsräte abhängen. Darüber hinaus finden wir keine signifikant geringeren oder höheren Aktienrenditen, wenn die tatsächliche von der erwarteten Frauenquote in Aufsichtsräten abweicht. Es scheint somit, dass obwohl wissenschaftliche Studien kurzfristige negative Kapitalmarktreaktionen nach der Aufnahme von Frauen in Aufsichtsräte finden, der Markt diese falsche Einschätzung in der langfristigen Perspektive korrigiert.