URN zum Zitieren der Version auf EPub Bayreuth: urn:nbn:de:bvb:703-epub-3816-8
Titelangaben
Klestil, Matthias:
Reading Green in Black : Environmental Knowledge, Race, and African American Literature, 1830s to 1920s.
Bayreuth
,
2023
. - VI, 369 S.
(
Dissertation,
2018
, Universität Bayreuth, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät)
Volltext
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Angaben zu Projekten
Projektfinanzierung: |
Deutscher Akademischer Austauschdienst Studienstiftung des deutschen Volkes Bayerische Amerika-Akademie |
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Abstract
The dissertation examines the emergence and development of an environmental consciousness in nineteenth- and early twentieth-century African American literature and culture. Combining Foucauldian, ecocritical and African American literary theory, the study devises and employs the concept of “environmental knowledge,” defined as such formations of power-knowledge that negotiate and construct the human in relation to its non-human non-discursive material conditions. In the context of African American culture, environmental knowledge can be analyzed through the dimensions of the visual, the spatial, and the biopolitical. The two main parts of the dissertation trace foundations and transformations of such forms of knowledge in the African American literary tradition, which has traditionally not been read as significantly concerned with nature or the environment. The chapters of the first main part focus on the antebellum period and explore emerging forms of African American environmental knowledge in fugitive slave narratives and pamphlets. Considering a range of canonical authors like Frederick Douglass, Henry Bibb, and Harriet Jacobs as well as lesser-known texts, this section identifies the visual, the spatial, and the biopolitical as foundational dimensions of African American environmental knowledge. The second main part turns to transformations of environmental knowledge in African American literature from Reconstruction to the early twentieth century. Chapters of this section examine how postwar African American writing by authors such as William W. Brown, Booker T. Washington, Charles W. Chesnutt, W.E.B. Du Bois and Zora Neale Hurston revised foundational forms of environmental knowledge, therein often signifying on shifting epistemological contexts such as evolutionary thought, (physical) anthropology or the frontier thesis. The study thus demonstrates that African American literature and culture was by no means oblivious to non-human nature, but that the African American literary tradition found alternative forms of expression to write “environmentally” by signifying on both “white” environmental literary forms and traditions, and, especially after Emancipation, on foundational forms of African American environmental knowledge.
Abstract in weiterer Sprache
Die Arbeit untersucht Entstehen und Entwicklung eines Umweltbewusstseins in afrikanisch-amerikanischer Literatur und Kultur des 19. bis frühen 20. Jahrhunderts. Zu diesem Zweck verbindet sie Foucaultsche Theorie mit ökokritischer Forschung und Ansätzen der African American Studies, um ein eigenes analytisches Konzept von „Umweltwissen“ (environmental knowledge) zu entwickeln und anzuwenden. Unter „Umweltwissen“ werden in der Arbeit solche Formationen von Macht-Wissen verstanden, die das Menschliche in seiner Beziehung zu nicht-menschlichen, nicht-diskursiven materiellen Bedingungen verhandeln und konstituieren. Überdies wird herausgearbeitet, dass sich Umweltwissen in Bezug auf afrikanisch-amerikanische Literatur und Kultur vor allem über die Dimensionen des Visuellen, des Räumlichen und des Biopolitischen manifestiert. Auf dieser Basis zeichnen die beiden Hauptteile der Studie zum einen Grundformen (foundations), zum anderen Transformationen (transformations) eines Umweltwissens in der afrikanisch-amerikanischen literarischen Tradition nach, welche in der Vergangenheit nur selten in Verbindung mit Konzepten von „Natur“ oder „Umwelt“ gelesen wurde. In den Kapiteln des ersten, sich mit der Vorbürgerkriegszeit befassenden Hauptteils wird analysiert, wie sich Grundformen eines afrikanisch-amerikanischen Umweltwissens in Sklavenerzählungen und in Pamphletliteratur herausbilden. Durch die Untersuchung eines breiten Spektrums kanonischer Autoren wie Frederick Douglass, Henry Bibb oder Harriet Jacobs sowie weniger bekannter Texte wird deutlich, dass das Visuelle, das Räumliche und das Biopolitische als grundlegende Dimensionen afrikanisch-amerikanischen literarischen Umweltwissens anzusehen sind. Die Kapitel des zweiten Hauptteils beschreiben, wie sich Autoren der Jahrzehnte nach dem amerikanischen Sezessionskrieg bis ins frühe zwanzigste Jahrhundert auf diese Grundformen afrikanisch-amerikanischen Umweltwissens beziehen, diese transformieren und weiterentwickeln. Anhand von Werken afrikanisch-amerikanischer Autoren wie William W. Brown, Booker T. Washington, Charles W. Chesnutt, W.E.B. Du Bois und Zora Neale Hurston zeigen sich der afrikanisch-amerikanischen umweltliterarischen Literaturtradition eigene Formen intertextueller Verknüpfungen. So nehmen Autoren Bezug auf Vorbürgerkriegsformen afrikanisch-amerikanischen Umweltwissens, gleichzeitig verhandeln sie dadurch aber auch immer wieder neue, gesellschaftlich dominante Diskurse wie etwa jene der Evolutionstheorie, der (physischen) Anthropologie oder der Frontier-These. Letztlich zeigt die Arbeit so, dass afrikanisch-amerikanische Literatur des untersuchten Zeitraums keineswegs gleichgültig gegenüber nicht-menschlicher Natur war, sondern im Kontext sich wandelnder Konzepte von „Rasse“ alternative Ausdrucksformen für ein spezifisch afrikanisch-amerikanisches Umweltwissen entwarf, die ihre Spezifität durch ein doppeltes „signifying“ sowohl in Bezug auf „weiße“ umweltliterarische Traditionen als auch auf afrikanisch-amerikanische Formen von Umweltwissen erhalten.